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Stadionallianzen im Fußball

Was ist eine »Stadionallianz«?

im Vordergrund ein großer Bildschirm mit den Worten Herzlich Willkommen im Hintergrund sind Menschen auf Stühlen sitzend, die dem Vortrag einer Person zuhören.

Stadionallianzen intensivieren und entwickeln die spieltagsbezogene Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren weiter, die an der Organisation und Durchführung eines Fußballspiels beteiligt sind (Clubs, Fanprojekte, städtische Behörden und polizeiliche Sicherheitsbehörden). Die Etablierung verbindlicher Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen und einem daraus resultierenden angepassten Kräfteeinsatz der Polizeikräfte sind zentrale Maßnahmen der Zusammenarbeit, die Konfliktsituationen reduzieren und die allgemeine Sicherheit erhöhen soll.

Weitere vertiefende Informationen finden Sie bei der Deutschen Fußball Liga GmbH.

 

Umsetzung im Freistaat Sachsen

Die Mitglieder des LPR-Regionalausschusses Sport und Sicherheit einigten sich 2022 darauf, die Einführung des Modells der Stadionallianzen an den sächsischen Vereinsstandorten der ersten bis vierten Fußballligen im Jahr 2023 anzugehen.

Am 12. und 13. Juni 2023 führte der LPR gemeinsam mit der Deutschen Fußballliga die erste Tagung »Stadionallianzen« im Rudolf-Harbig Stadion in Dresden durch. An der Tagung nahmen alle Vereinsstandorte der ersten bis vierten Liga teil.

Neben der Vorstellung des Modells, den Evaluationsergebnissen der Fachhochschule Potsdam und der gemeinsamen Diskussion zu standortübergreifenden Themen (z.B. aktuelle Entwicklungen in der Fanszene, Willkommenskultur im Fußball) erfolgte am zweiten Tag eine auf die jeweiligen Standorte bezogene Auswertung der bisherigen Zusammenarbeit. Unter der Leitung von Prozessbegleitern der DFL wurden gemeinsam mit den Standorten Möglichkeiten erarbeitet, die Zusammenarbeit der jeweiligen Netzwerke weiter zu optimieren. 

Der LPR unterstützt die Arbeit der Allianzen durch eine eigene Prozessbegleitung, die 2023 in Auftrag gegeben wurde. Vereinsstandorte können diese Dienstleistung bei Bedarf nutzen bzw. abrufen. Darüber hinaus soll auch im Jahr 2024 eine zweitägige Tagung des LPR und des DFL den in 2023 angestoßenen Prozess fortführen. 

 

Sächsische Fußball-Standorte der Ligen 1 bis 4 mit Spielbeteiligung von Sportminister Schuster am Ball (Hans Tuschling berichtet)

Beste Stimmung bei der 3. Tagung der Sächsischen Stadionallianzen in Zwickau macht Lust auf mehr Kooperation für noch mehr Sicherheit im sächsischen Profi-Fußball.

Auf Einladung der Deutschen Fußball Liga e.V. (DFL) und unter sachkundiger Moderation und Begleitung der Kompetenzgruppe Fankulturen und sportbezogene Soziale Arbeit (KoFaS) kamen am 23. und 24. September die Arbeitsebenen der sächsischen Fußballstandorte Aue, Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau in der GGZ Arena in Zwickau zusammen. Ziel war es, das gegenseitige Kennenlernen zu ermöglichen, Vertrauen aufzubauen und voneinander im Bereich von Erfahrungen und Good Practice zu lernen.

Nach einem hochinteressanten Fachimpuls des aus Mittelsachsen stammenden Prof. Marcel Altenburg von der Manchester Metropolitan University zum Thema »Dynamik von Menschenmengen – Einführung und Anwendungsbeispiele« folgte die standortübergreifende Themenrunde anhand von sechs Thementischen im Rahmen der Methode »world cafe«. Hier konnten die Teilnehmenden aus Vereinen, Polizei, Kommune, Fanprojekten etc. einen guten Blick für das große Ganze entwickeln, wobei in jeder Station spezifische Themen in den Blick genommen wurden. Im Anschluss führte uns Tino Hahm, Geschäftsführer der GGZ Beteiligungsgesellschaft durch das Stadion und ermöglichte so einen weiteren Blick hinter die Kulissen.

Abgerundet wurde der erste Tag durch eine sehr kommunikative Abendveranstaltung, bei welcher das Quiz die Teilnehmenden zu Höchstleistungen motivierte. Dieses Jahr zirkulierte der Wanderwimpel vom Siegerstandort des letzten Jahres, nämlich Aue, weiter zu LOK Leipzig.

An Tag 2 standen zwei Highlights auf dem Programm. Zunächst haben sich die einzelnen Standorte in sieben Kleingruppen zusammengefunden. Vertraulich wurden die vor Ort drückenden Themen mit Sicherheitsrelevanz in den Fokus genommen und lösungsorientiert diskutiert. Wo sonst hat man schon mal die Zeit und den Raum dafür?

Zum Abschluss erwies uns Minister Schuster die Ehre, gab einen aktuellen Einblick in politische Prozesse und Tendenzen im Bereich Fußball und Sicherheit und stellte sich anschließend den interessierten Fragen aus dem Publikum. Auch stellte er in Aussicht, dass dieser eingeschlagene Weg des gemeinsamen Nachdenkens und Umsetzens in Sachsen nicht auf die Tagung der Stadionallianzen beschränkt bleiben soll, sondern in den kommenden Wochen und Monaten fortgesetzt und gemeinsam mit allen Partnern vertieft wird.

Wir freuen uns über die sehr positiven Rückmeldungen aller Teilnehmenden, danken der DFL für die Ermöglichung des Formats und freuen uns schon jetzt auf die Fortsetzung im Jahr 2026.

Auf Basis einer Bestanderhebung und Bewertung des Status-Quo in Niedersachsen und Baden-Württemberg wurden Perspektiven für die weitere Umsetzung von Stadionallianzen herausgearbeitet, Hinweise für die Übertragbarkeit in andere Bundesländer gegeben sowie Empfehlungen für zukünftige vertiefende wissenschaftliche Evaluationen konkretisiert.

Eine ausführliche Übersicht hinsichtlich der Studie finden Sie hier.

Seit der Saison 2017/18 setzen die DFL und die Landesinformationsstelle Sporteinsätze des Innenministeriums Baden-Württemberg auf diese spezielle Allianz, um die Zusammenarbeit der beteiligten Sicherheitsakteure zu intensivieren. Daraus resultiert unter anderem die Reduktion der Anzahl der im Umfeld von Fußballspielen eingesetzten polizeilichen Einsatzkräfte.

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